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Exil – Was bleibt von der fernen Heimat jenseits des Ozeans? Der polnische Schriftsteller Witold Gombrowicz (1904 – 1969) erinnert sich im argentinischen Exil an die Identitätskrisen seiner Jugendjahre: „Die Welt wurde mir immer unerträglicher. Alles war wie eine boshafte Karikatur. Meine Familie [...] – aufgeblasen, verzärtelt überfeinert. Die Gesellschaft, die Nation, der Staat – Feinde. Das Militär – eine Schreckgespenst. Die Ideale und Ideologien – Phrasen. Und der Schlimmste, der am meisten Künstliche und Prätentiöse war ich selbst – kein Wort gelang mir so, wie ich es wollte, jede…
Exil – Was bleibt von der fernen Heimat jenseits des Ozeans?
Der polnische Schriftsteller Witold Gombrowicz (1904 – 1969) erinnert sich im argentinischen Exil an die Identitätskrisen seiner Jugendjahre: „Die Welt wurde mir immer unerträglicher. Alles war wie eine boshafte Karikatur. Meine Familie [...] – aufgeblasen, verzärtelt überfeinert. Die Gesellschaft, die Nation, der Staat – Feinde. Das Militär – eine Schreckgespenst. Die Ideale und Ideologien – Phrasen. Und der Schlimmste, der am meisten Künstliche und Prätentiöse war ich selbst – kein Wort gelang mir so, wie ich es wollte, jede Geste war infiziert. [...] Meine Einsamkeit absolut. Am literarischen Stammtisch schrien alle laut, ich phantasiere.“
Witolds turbulente Phantasien entführen uns in die unheilvollen ersten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts, die den historischen Hintergrund des Dramas bilden. In einem wilden Reigen verwandeln sich die Mitglieder seiner Familie in historische Figuren; Zar Alexander, Kaiser Wilhelm II, Hitler, Stalin… Aus der Perspektive des Außenseiters Witold – Alter Ego des Schriftstellers Gombrowicz – entlarven sich die Masken der Figuren. Denn der Individualist Witold will sich nicht damit abfinden, dass im Lauf der Geschichte ausgerechnet seine Empörung keine Relevanz haben sollte. Aus diesem Grund übernimmt er schließlich absurde Missionen…
Mit groteskem Humor tritt der Autor Witold Gombrowicz – selbst ein Don Quijote der Weltliteratur – den Schrecken der Menschheit entgegen.
Bildergalerie
Video
Besetzung
Malik Baber | |
Leonid Bevz | |
Katharina Braa | |
Klaus Freudenberg | |
Sybille Freudenberg | |
Gabriel Fréville | |
Hans-Günther Koehn | |
Rosanna Oehme | |
Fatma Yilmaz | |
Regie | Helge Reiners |
Regieassistenz | Christiane Schröder |
Dramaturgie | Sonja Binder |
Ausstattung und Bühne | Stefanie Klug, Inge Stahl |
Licht und Ton | Sascha Emmler, Andreas Janssen |
Musik | Moritz Ratajczak |